Biografie Karl Hurm (1930 - 2019)
1930
Am 29. Dezember
wird Karl Hurm in Weildorf bei Haigerloch, Hohenzollern, als siebtes von acht Kindern
geboren
1937- 1945 Besuch der Volksschule in Weildorf; entwickelt Interesse am Malen und Zeichnen in der Schulzeit und Jugend; kopiert Porträts und Motive von Postkarten, beobachtet gelegentlich Künstler aus der Umgebung, wie Friedrich Schüz und Gerhard Halbritter, beim Malen.
1946- 1949 Nimmt eine Anstreicherlehre auf in der Hoffnung, seine künstlerische Neigung vertiefen zu können; diese Erwartung wird enttäuscht, gleichwohl schließt er die Ausbildung mit der Gesellenprüfung ab.
1949- 1969 Übernahme des elterlichen Obst- und Gemüsehandels in Weildorf; 1955 Heirat mit Anni Huber, Weildorf. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor. Während seiner Tätigkeit als Obst- und Gemüsehändler malt und zeichnet er regelmäßig in seiner Freizeit, studiert Künstler anhand von Kunstbüchern, besucht nach Einkäufen auf dem Stuttgarter Großmarkt häufig Ausstellungen in Stuttgarter Museen und Galerien.
1970 Zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Obst- und Gemüsehandlung zurück; beteiligt sich erstmals an Malwettbewerben.
1972 Erhält den 1. Preis beim regional wichtigen Malwettbewerb der Firma Eisenmann, Böblingen; mehrere ähnliche Preise folgen in den nächsten Jahren. Der Galerist Hermann-Josef Speier eröffnet mit ihm die Galerie „Die Schwarze Treppe“ in Haigerloch. Speier wird einer seiner wichtigen Förderer; zahlreiche Ausstellungen in der „Schwarzen Treppe“ in den Folgejahren.
1976 Erste Besprechungen der Werke in Thomas Grochowiaks Deutsche naive Kunst (1976) sowie in Günther Wirths Deutsche Sonntagsmaler (1978).
1980
Ausstellungseröffnung
in Bad Waldsee durch Thaddäus Troll.
Die
Kunstförderung des Landes
Baden-Württemberg
tätigt mehrere
Ankäufe und zeigt die Werke in
Wanderausstellungen.
1981 Veröffentlichung der ersten Monografie Der Maler Karl Hurm durch den Kunsthistoriker Karl Arndt anlässlich der Einzelausstellung in der Kunstsammlung der Georg-August-Universität, Göttingen.
1982 Die erste von mehreren Einzelausstellungen in Noyal sur Vilaine, Bretagne, Frankreich.
1983 Teilnahme an Gruppenausstellung im Museum of Contemporary Art, Chicago, USA, „Naïve and Outsider Painting from Germany“, in der u. a. Werke von Gabriele Münter gezeigt werden.
1984 Ausstellungsbeteiligung im Musée International d’Art Naïf Anatole Jakovsky, Nizza, Frankreich.
1989
Sein Werk findet
Erwähnung in Oto Bihalji-Merin, Weltenzyklopädie
Naive Kunst (1989);
später auch Aufnahme in Ernst
Günther Zimmer, Artisten, Circus,
Clowns (1997).
Gruppenausstellung im Museum
Charlotte Zander, Bönnigheim.
1990 Die Kunsthistorikerin Alexandra Cyrkel veröffentlicht den Sammelband Karl Hurm zum 60. Geburtstag. Der Band enthält Essays von Karl Arndt, Renate Bronner, Gudrun Bortlik, Rudolf Greiner, Thomas Grochowiak, Gerhard Hebbeker, Wolfgang Hegeler, Werner P. Heyd, Hans-Ulrich Roller, Elmar Schenkel, Thaddäus Troll, Günther Wirth, Arnulf Wynen und Rüdiger Zuck.
1990 Aufnahme ins Landesmuseum Württemberg, Schloss Waldenbuch.
1996 Die Staatsgalerie Stuttgart organisiert Einzelausstellungen in Bad Wimpfen und Herrenberg.
1998
Erste
größere
Einzelausstellung in England im Grosvenor Museum, Chester; seither
mehrere Ausstellungen durch die Gallery K in London.
Eröffnung
des Städtischen Kunstmuseums
Ölmühle, Haigerloch.
Die Dauerausstellung umfasst mehr als zweihundert Exponate:
Ölbilder, Materialbilder, Stelen,
Zeichnungen – dokumentiert im
Museumskatalog Karl Hurm in der
Ölmühle Haigerloch.
2006 wird die
Stiftung „Kunstsammlung Karl Hurm in der
Ölmühle
Haigerloch“
eingerichtet.
2000 Zum 70. Geburtstag erscheint das BuchKarl Hurm Gemälde, Materialbilder, Zeichnungen 1980 – 2000, herausgegeben von der Kunsthistorikerin Barbara Lipps-Kant.
2003 Aufnahme ins Vestische Museum, Recklinghausen, Sammlung Marianne Kühn.
2004 Einzelausstellung in SantoDomingo, Dominikanische Republik, organisiert von der Deutschen Botschaft im Deutsch-Dominikanischen Kulturzentrum, Santo Domingo.
2006 Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch die Stadt Haigerloch; die Laudatio hält der Historiker Gerhard Raff, der durch Thaddäus Troll mit Hurms Werk vertraut gemacht wurde.
2007 Erste Ankäufe der Sammlung Würth, Künzelsau. In der Folgezeit Ausbau zu einem repräsentativen Querschnitt des Schaffens mit über 200 Ölbildern, Materialbildern, Stelen, Zeichnungen.
2008 Rüdiger Zuck widmet sich Hurms Werk im Ausstellungskatalog Jan Balet, Bruno Epple, Karl Hurm, „Städtische Galerie Fähre“, Bad Saulgau.
2010 Filmporträt Karl Hurm – Der Zauber seiner Fantasiebilder, Stadt Haigerloch.
2011 Große Retrospektive im Museum Zehntscheuer, Balingen, kuratiert von Rudolf Greiner.
2012 Ankauf und Ausstellung von Werken im Museum Buchheim, Bernried, Starnberger See.
2013/2014
Ausstellung in
der Hirschwirtscheuer, Künzelsau
Karl Hurm in der Sammlung
Würth, Retrospektive, Museumskatalog.
2015 Jubiläumsausstellung zum 85. Geburtstag, Galerie „Die Schwarze Treppe“, Haigerloch.
2015/2017
Ausstellung
Kulturforum Würth Kolding,
Dänemark Colours Stories Poems
117 Werke aus
der Sammlung Würth November 2015
– März
2017.
2016 Museum Zehntschauer, Balingen Malerei und Materialbilder zum 85. Geburtstag, Ausstellung des Landratsamtes Zollernalbkreis und der Stadt Balingen
2016/2017
Kunsthalle
Würth, Schwäbisch
Hall, Wasser Wolken Wind - Elementar und
Wetterphänomene in Werken der Sammlung
Würth,
Ausstellungsbeteiligung
2018 Kunstmuseum Albstadt, "Karl Hurms phantastische Alb-Sicht"
2018 Kunst- und Kulturzentrum Gimsinghoved, Struer, Dänemark Einzelausstellung
2019
Karl Hurm stirbt
am 8. Juni 2019
Seit
1972 mehr als 200 Ausstellungen, u. a. in der Schweiz, in
Dänemark, England, Frankreich, Holland,
Italien, Österreich, Polen, Russland,
Zypern, der Dominikanischen Republik, Japan und den USA sowie
Ankäufe durch Sammlungen im In- und Ausland.
Zahlreiche Werke
von Karl Hurm befinden sich in der Kunstsammlung des
Zollernalbkreises, die hier sowohl durch
Ankäufe als auch durch
großherzige Schenkungen des
Künstlers, zuletzt 2015/16, Eingang
fanden.
In Haigerloch sind seit 1998
rund 220 seiner Werke in einer Dauerausstellung in der Ölmühle
für die
Öffentlichkeit
zugänglich.