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Kommunale Gleichstellungsbeauftragte
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Dunkelhäutige Frau, Mittellanges Haar, Kleid
Estelle Koschnike-Nguewo
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte / Stabsstelle Landrat

Engagierte Frauen im Zollernalbkreis: Tafel stellt Kreisrätinnen seit 1973 vor

Eine Frau und ein Mann zeigen eine Tafel

Mit Angaben zu Beruf, Partei, Wahlkreis – und mit Foto: Eine neue Tafel im Eingangsbereich des Landratsamts bildet alle Frauen ab, die seit der Gründung des Zollernalbkreises im Jahr 1973 im Kreistag mitgewirkt haben. 

Wer genau hinsieht und nachzählt, kommt auf diese Zahl: 36 Frauen – inklusive Nachrückerinnen – haben bei den zurückliegenden zehn Wahlen den Einzug in den Kreistag des Zollernalbkreises geschafft. „Diese Frauen, allesamt positive Vorbilder, wollen wir besonders hervorheben – neben den Tafeln, auf denen an den Wänden vor dem Sitzungssaal alle Mandatsträger zu sehen sind. Und darüberhinaus das Bewusstsein für die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter schärfen“, sagt Gleichstellungsbeauftragte Estelle Koschnike-Nguewo, die das Projekt angestoßen und umgesetzt hat.

Die erste – und in der ersten Wahlperiode von 1973 bis 1979 – einzige weibliche Vertreterin im Gremium war Dr. Maria Dirr (CDU), Ärztin aus Hechingen. 1988 rückte erstmals eine Frau für einen Mann in den Kreistag nach: Blanda Schell, Realschulkonrektorin aus Bisingen, für den Kaufmann Helmut Sülzle aus Rosenfeld. Und 2019 schied Helga Zimmermann-Fütterer (SPD), Bürokauffrau und Familienfrau, nach vier Jahrzehnten aus dem Kreistag aus. Nur einer schaffte eine längere Mandats-Zeit: Dr. Jürgen Häffner (Freie Wählervereinigung), seit der Kreis-Gründung im Gremium, war 2014 nach 41 Jahren verabschiedet worden.

Die Tafel macht derweil außerdem deutlich, wie überschaubar der Anteil der Frauen in den bisherigen Kreistagen gewesen ist. Alle auf der Tafel abgebildeten, in den Kreistag gewählten Kommunalpolitikerinnen könnten zusammen das aktuelle Gremium – 55 Sitze – nicht vollständig befüllen. Zusammen holten diese 36 Frauen in den vergangenen fünf Jahrzehnten 70 Mandate. Zum Vergleich: Seit 1973 gewannen Männer 535 Mandate. „Dieses eklatante Missverhältnis zu verbessern, ist unser Ziel“, so Landrat Günther-Martin Pauli. „Wir ermuntern Frauen, sich aktiv politisch einzubringen, etwa als Kandidatinnen bei den Kommunalwahlen im Juni. Und wir appellieren an das Umfeld, hinter interessierten Frauen zu stehen und ihnen den Rücken für ein wertvolles Engagement in den lokalen Gremien freizuhalten.“

Die Wahlperiode mit dem bisher höchsten Anteil an Frauen im Kreistag war jene von 2014 bis 2019: 15 der 60 und damit 25 Prozent der Sitze im Gremium waren bei der Konstituierung des Gremiums in weiblicher Hand. Damit lag der Zollernalbkreis auf Platz sechs der Rangliste in Baden-Württemberg. Zu Beginn der derzeitigen, im Sommer zu Ende gehenden Wahlperiode besetzten Frauen sieben der 55 Sitze (12,7 Prozent). Aktuell sind nach einem Wechsel sogar nur sechs Mandatsträgerinnen im Gremium.