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Dunkelhäutige Frau, Mittellanges Haar, Kleid
Estelle Koschnike-Nguewo
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte / Stabsstelle Landrat

„Alltagsknigge“ vermittelt Geflüchteten Normen und Verhaltensweisen

Frauen und Männer stehen auf einer Treppe

Besondere Lerninhalte: Die in Deutschland gängigen Umgangsformen sind fortan im Zollernalbkreis fester Bestandteil der Erstorientierungskurse für Flüchtlinge und neu Zugewanderte. Zurück geht das auf ein im Migrationsbeirat erarbeitetes Projekt. 

Die Idee hinter dem „Alltagsknigge“ für Geflüchtete ist, dass die Vermittlung kultureller Normen und Verhaltensweisen sowie zwischenmenschlicher Gepflogenheiten – ein „gutes Benehmen“ also – die Integration erleichtert, die Teilhabe in vielen Bereichen unterstützt sowie außerdem dazu beiträgt, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. „Das Wissen um soziale Konventionen und das Einhalten von Regeln fördern ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft. Es kann ebenso die berufliche Integration erleichtern und die Chancen auf einen Arbeitsplatz erhöhen“, so Estelle Koschnike-Nguewo, die den „Alltagsknigge“ angestoßen hat.

Im Beisein von Landrat Günther-Martin Pauli führten Solange Fischer-Bernardino und Estelle Koschnike-Nguewo das Projekt unlängst in dem vom Verein Debüt aus Mannheim angebotenen Erstorientierungskurs im Sitzungssaal des Landratsamts durch. Eingebettet wurden die „Alltagsknigge“-Themen in das Modul „Werte und Zusammenleben“. Die Vertreterinnen des Migrationsbeirats beantworteten zudem zahlreiche Fragen der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer, gaben Tipps, um das Ankommen und die Teilhabe zu beschleunigen und wiesen auf die Angebote vor Ort für neu Zugewanderte hin. Weil der „Alltagsknigge“ so guten Zuspruch fand, will der Migrationsbeirat nun dafür werben, dass dessen Inhalte in Erstorientierungskurse auch in anderen Landkreisen aufgenommen werden.

Erstorientierungskurse helfen Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten, die gerade nach Deutschland gekommen sind, beim Spracherwerb und beim Umgang mit Alltagssituationen. In verschiedenen Modulen, für jeden Kurs individuell zusammengestellt, vermitteln die Lehrkräfte neben der Sprache vielfältiges Wissen über Land und Leute sowie Lebenspraktisches.