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Kreisarchiv
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Dr. Uwe Folwarczny
Leitung Kreisarchiv

Die historische Entwicklung des Zollernalbkreises

Wappen des Zollernalbkreises
Das Wappen des Zollernalbkreises


Geschichte im Überblick
Der Zollernalbkreis besteht im Wesentlichen aus früherem württembergischen und hohenzollerischen Gebiet. Im Wappen des Kreises sind die beiden historisch unterschiedlichen Landschaften symbolisiert:
In der einen Hälfte findet sich das schwarz-weiße (silberne) Zollernwappen, in der anderen die drei württembergischen Hirschstangen.

Die Hohenzollern
Ein Wahrzeichen des Kreises ist die Burg Hohenzollern. Sie ist die Stammburg des im Jahre 1061 erstmals erwähnten Adelsgeschlechts der Hohenzollern, an welches auch der Name des Kreises erinnert. Im Jahre 1214 spaltete sich von den schwäbischen Hohenzollern die fränkische Linie ab, aus der die Kurfürsten von Brandenburg und die späteren preußischen Könige und deutschen Kaiser hervorgingen. Die schwäbische Linie der Zolllern blieb weiterhin im Raum des heutigen Zollernalbkreises ansässig.

Fürstentümer
Im 16. und 17. Jahrhundert bildeten sich die Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen heraus, die im Wesentlichen mit der Grafschaft Zollern und der Herrschaft Haigerloch am heutigen Kreisgebiet Anteil hatten. 1806 blieben die beiden hohenzollerischen Fürstentümer dank der Protektion Napoleons als souveräne Staaten erhalten. Die regierenden Fürsten traten die Fürstentümer 1849 an Preußen ab. Als "Hohenzollernsche Lande" wurden die Territorien 1850 in den preußischen Staat eingegliedert. Unter König Friedrich Wilhelm IV. wurde die Burg Hohenzollern nach 1850 im Bewusstsein der zollerischen Stammverwandtschaft wieder aufgebaut. (Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Hohenzollernschen Lande in dem 1952 gebildeten Land Baden-Württemberg auf). Der ehemals hohenzollerische Teil des Zollernalbkreises umfasste im Großen und Ganzen den 1925 gebildeten Kreis Hechingen.

Die andere Hälfte des Zollernalbkreises gehörte vor 1806 teilweise zu Württemberg. Wichtige urbane Zentren waren hier die Amtsstädte Balingen, Ebingen und Rosenfeld. Weitere Gebiete gehörten unter anderem zu Vorderösterreich (Schömberg) und zur Reichsritterschaft (Freiherren/Grafen Schenk von Stauffenberg). 1806 kamen die letztgenannten Territorien an Württemberg mit Ausnahme von zwei Gemeinden, die damals badisch wurden. Im Zeitraum von 1806 bis 1973 war dieser Teil des Kreises im Wesentlichen im Kreis Balingen vereinigt.

Unterschiedliche historische Wurzeln
Die unterschiedliche historische Vergangenheit der einzelnen Regionen des Zollernalbkreises wird heute noch spürbar: Zum Beispiel in der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur (der hohenzollerische Teil wurde später industrialisiert), der konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerung (die Konfessionszugehörigkeit im Altkreis Balingen war überwiegend evangelisch, im Altkreis Hechingen katholisch) oder im Brauchtum (in den katholischen Gegenden wird Fastnacht gefeiert, wobei sich in den letzten Jahren auch zunehmend in den evangelischen Bereichen Vereine bilden, die das Fasnetbrauchtum pflegen.

Der Zollernalbkreis wurde im Zuge der Kreisreform zum 01. Januar 1973 aus dem Altkreis Balingen, einem Großteil des ehemals hohenzollerischen Kreises Hechingen sowie einzelnen Gemeinden der früheren Landkreise Sigmaringen, Rottweil und Stockach gebildet. Der Kreis hat damit Anteil an einst württembergischen, hohenzollerischen und, mit den Gemeinden des Landkreises Stockach, badischen Gebieten.

Der Zollernalbkreis heute
Heute besteht der Kreis aus 25 Städten und Gemeinden und gliedert sich in die Mittelbereiche Albstadt, Balingen und Hechingen. Auf einer Fläche von 918 qkm leben rund 189.000 Einwohner (Stand 2018), die Bevölkerungsdichte beträgt ca. 205 Einwohnen pro qkm. Weitere Informationen...

Der Name Zollernalbkreis bezieht sich zum einen auf die gemeinsamen historischen Wurzeln des Kreises, die für weite Teile des Kreisgebiets in der zollerischen Vergangenheit liegen, zum anderen auf die Zollernalb, einen landschaftlich besonders reizvollen Teil der Schwäbischen Alb.

Weitere Informationen finden Sie auch beim Kreisarchiv

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