Naturschutzbüro Zollernalb e.V. im Kreisarchiv
Von 1993 bis 2023 hat sich das Naturschutzbüro Zollernalb für die vielfältigen Belange der Natur und Menschen im Zollernalbkreis eingesetzt. Die Unterlagen aus drei Jahrzehnten engagiertem Umweltschutz sind nun im Kreisarchiv einsehbar.
Die Gründung des Naturschutzbüros ging insbesondere auf Gerd Schach (*1936, †2007) zurück. Er war Gau-Naturschutzwart beim Albverein sowie Leiter des Landes-Naturschutzverbands Baden-Württemberg. Sein Hauptanliegen bei der Gründung des Naturschutzbüros war es, für einen besseren Austausch der verschiedenen Natur- und Umweltschutzvereinigungen der Region zu sorgen und damit die Arbeit der Stellungnahmen nach § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes zu größeren Vorhaben wie Straßenbauten oder der Ausweisungen von Naturschutzgebieten zu bündeln. Zudem sollte eine öffentliche Plattform geboten werden, bei der sich jedermann zu Fragen über Natur- und Umweltschutz erkundigen konnte.
In den 30 Jahren des Bestehens des Naturschutzbüros waren seine Mitglieder nicht nur stets ein Ansprechpartner für besorgte und interessierte Bürger, sie haben sich auch auf vielfältige Art und Weise für Naturschutzbelange im gesamten Kreis eingebracht: Von Stellungnahmen zum Ausbau der Deponie Schönbuch oder des Luftreinhalteplans der Stadt Balingen über den Schutz von Eisvögeln an der Starzel bis hin Stellungnahmen zum Neubau der B 27 zwischen Balingen und Schömberg. Immer stand das Wohl der Natur und der in ihr lebenden Menschen im Fokus der Aktivitäten des Naturschutzbüros.
Neben diesen großen Vorhaben und Stellungnahmen unterstützten die Mitglieder des Naturschutzbüros auch mal telefonisch bei Biohausaufgaben (wie viele Eier legt ein Frosch), halfen bei Nachbarschaftsschwierigkeiten die sich an „übergriffigen“ Baumwurzeln oder überhängenden Zweigen entsponnen hatten und beantworteten u.a. zahlreiche Fragen zu Igeln, Wespen und Jungvögel. Und auch folgende Fragen wurden hilfsbereit beantwortet: Sollten Stallhasen eher drinnen oder draußen überwintern und warum sollte man einen alten Schuh im Garten aufhängen.
Insgesamt bearbeiteten die ehrenamtlichen Mitglieder des Naturschutzbüros mehr als 50.000 Vorgänge. Da der bisherige Vorstand aber nicht mehr zur Verfügung stand und es keine weiteren Bereitschaftserklärungen zur Fortführung der ehrenamtlichen Arbeit gab, beschloss die Mitgliederversammlung nach 30 Jahren des Bestehens am 14. Juli 2023 die Auflösung des Naturschutzbüros.
Der schriftliche Nachlass des Naturschutzbüros wurde alsdann dem Kreisarchiv des Zollernalbkreises angeboten, dass diesen sehr gerne übernommen hat. Die 25 Umzugskartons voller Akten wurden im Folgenden geordnet, archivisch erschlossen und fachgerecht verpackt. Das nun als Archivbestand Dep. 14 firmierende Schriftgut gibt allen Interessierten einen kompakten Einblick in 30 Jahre Naturschutz und bürgerschaftliches Engagement für die Belange der Umwelt im Zollernalbkreis.
Die Bestände des Naturschutzbüros sind einsehbar bei Findbuch.NET
Die Webseite des Naturschutzbüros wurde vom Kreisarchiv als Webseitenspiegelung gesichert.