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Zollernalbkreis mit überdurchschnittlich guten Impfquoten – FSME-Schutz ausbaufähig

Ein rot gerandetes Schild warnt vor Zecken

Effektiv, sicher und kostengünstig: Impfungen sind ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Darauf macht das Gesundheitsamt Zollernalbkreis anlässlich der Europäischen Impfwoche (21. bis 27. April 2024) aufmerksam.

Den Text in Leichter Sprache finden Sie hier (PDF) (43,2 KiB)

Impfungen bieten individuellen Schutz vor Krankheitserregern und tragen zum Kollektivschutz der Bevölkerung bei. Eine Impfquote von mindestens 95 Prozent kann beispielsweise die Übertragungsketten von Masern nachhaltig unterbrechen und vulnerable Bevölkerungsgruppen schützen. Die Europäische Impfwoche, als Kampagne 2005 etabliert, zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken.

Deutlich werden beim Blick auf Daten der Einschulungsuntersuchungen die hohen Impfquoten im Zollernalbkreis bei den Standardimpfungen. So lag die Masernimpfquote – nachdem sie zwischen 2013 und 2019 von 91,4 auf 89,9 Prozent zurückgegangen war – im vergangenen Jahr bei 97,2 Prozent und damit über dem Landesschnitt. Im Vergleich der Stadt- und Landkreis rangiert der Zollernalbkreis im oberen Bereich und hat das Ziel einer Impfquote von 95 Prozent erreicht. „Es ist erfreulich zu sehen, dass wir diese wichtige Marke bei der Maserimpfung geschafft haben. Impfungen sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz und ein unverzichtbarer Bestandteil präventiver Maßnahmen", so Benedict Blankenhorn, Leiter des Gesundheitsamtes.

Insbesondere die steigenden Masernfallzahlen in Europa nach dem Ende der COVID-19-Pandemie unterstreichen die Wichtigkeit hoher Impfquoten. 2023 wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2.361 Masernfälle gemeldet, während in ganz Baden-Württemberg lediglich fünf Fälle registriert wurden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Kinder ab dem elften Lebensmonat zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.

Die Impfquoten gegen Diphtherie (90,5 Prozent), Tetanus (90,4 Prozent) und Poliomyelitis (90,2 Prozent) erreichen im Zollernalbkreis ebenfalls hohe Werte im Vergleich zum Landesdurchschnitt. Allerdings zeigen die Daten der Einschulungsuntersuchungen, dass die Impfquote gegen Pertussis (Keuchhusten) im Zeitraum von 2013 bis 2019 kontinuierlich von 95,2 auf 90,8 Prozent gesunken ist. 2023 lag sie bei 90,4 Prozent – zwar über dem Landesschnitt, aber deutlich entfernt vom 95-Prozent-Ziel.

Von spezieller Bedeutung im Zollernalbkreis ist es, das Bewusstsein für die Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zu schärfen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren hervorgerufen wird und die zu einer schweren Erkrankung und in Einzelfällen zu bleibenden Schäden führen kann. Die Impfung ist für alle Altersgruppen ratsam und insbesondere für Personen, die in FSME-Risikogebieten wie dem Zollernalbkreis leben und sich viel in der Natur aufhalten. Nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung können Kinder im Alter von mindestens zwölf Monaten geimpft werden. Die aktuellen Daten der Einschulungsuntersuchung bei Vorschulkindern zeigen eine Impfquote im Zollernalbkreis von lediglich 37,9 Prozent.

Für weitere Informationen zu Impfungen und Impfempfehlungen steht die Webseite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung. Bei Fragen kann man sich an die Ärztin oder den Arzt des Vertrauens oder an das Gesundheitsamt Zollernalbkreis wenden.