Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hirschbergstraße 29
72336 Balingen

Marisa Hahn
Pressesprecherin
Telefon 07433 921136

Steffen Maier
Pressesprecher
Telefon 07433 921137

Gefahr für Pflanzen und Tiere: Nächtliche Beleuchtung

Eine Straßenlaterne erleuchtet die Nacht

Wer nachts unterwegs ist, kann auch im Zollernalbkreis nur noch an wenigen Orten einen ausgedehnten Sternenhimmel bewundern. Der Grund: die Nächte werden immer heller. Zusätzlich zur üblichen Straßenbeleuchtung sind Gebäude angestrahlt, private Gärten mit Solarspots erleuchtet und Leuchtreklamen aufgestellt. All dies führt zu einer immer weiter zunehmenden Lichtverschmutzung.

Vielen ist dabei nicht bekannt, dass die Beleuchtung durch künstliches Licht eine ernst zu nehmende Gefahr für die Tier- und Pflanzenwelt ist. In den vergangenen Jahren ist das Artensterben in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt –  die nächtliche Beleuchtung spielt dabei eine Rolle. Straßenlaternen und Lichtstrahler locken beispielsweise zahlreiche Insekten an, die bis zum Erschöpfungstod im Lichtkegel herumschwirren. Damit fällt eine wichtige Nahrungsquelle vieler anderer nachtaktiver Tiere der Beleuchtung zum Opfer. 

Vögel und Fledermäuse werden durch nächtliche Beleuchtung ebenfalls beeinflusst. Fledermäuse sind sehr empfindlich und reagieren oft dadurch, dass sie helle Gebiete meiden. So gehen ihnen dringend notwendige Tagschlafquartiere, aber auch Jagdgebiete verloren. Inzwischen gibt es Studien die beweisen, dass auch Pflanzen von Lichtverschmutzung negativ beeinträchtigt werden. 

Das Land Baden-Württemberg hat hierauf reagiert und im Naturschutzgesetz einen eigenen Abschnitt zum Thema Beleuchtung eingeführt. Demnach ist es verboten, Fassaden baulicher Anlagen zu beleuchten, sofern es nicht aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Dies betrifft vor allem öffentliche Gebäude, zudem Firmen und Wohnhäuser. 

Jede und jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die nächtliche Lichtverschmutzung zu reduzieren. „Eine große positive Wirkung erreicht man etwa durch den Verzicht auf Lichtstrahler, die nachts dauerhaft an sind. Die Nutzung von Zeitschaltuhren oder Bewegungsmeldern hilft, die Beleuchtung auf das notwendigste Maß zu reduzieren“, erklärt Sabrina Mai, Fachkraft für Artenvielfalt am Landratsamt Zollernalbkreis. „Kurzzeitige Beleuchtung ist möglich, aber auf eine dauerhafte Lichtquelle sollte man im Sinne der Tiere und Pflanzen verzichten“. 

Wer eine persönliche Beratung zum Thema wünscht, kann sich gerne an Sabrina Mai wenden, E-Mail naturschutz@zollernalbkreis.de, Telefon 07433/92-1339. 

(Erstellt am 20. September 2023)