Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hirschbergstraße 29
72336 Balingen

Marisa Hahn
Pressesprecherin
Telefon 07433 921136

Steffen Maier
Pressesprecher
Telefon 07433 921137

Sturmschäden: Koordinierte Aufarbeitungsaktion

Mehrere Personen stehen im Wald und begutachten die Sturmschäden

Vom Feldrand sehen die Schäden gar nicht so schlimm aus, aber wenn man ein paar Schritte näher tritt, schaut es im Waldbestand verheerend aus. Fast 100 Personen sind der Einladung des Forstamtes Zollernalbkreis vergangenen Freitag (15.12.) nach Hechingen-Stetten gefolgt. „Wir informieren heute über die Details der koordinierten Aufarbeitungsaktion, um die Sturmschäden im Gewann zu beseitigen,“ erläutert die forstliche Bereichsleiterin Jana Kohler. „Es macht mir Mut zu sehen wie viele Privatwaldbesitzer der Aufforderung gefolgt sind. Ich hatte mit deutlich weniger Resonanz gerechnet“. 

Das Bild: Im Waldbestand sieht es katastrophal aus. Viele Fichten sind umgebogen. Durch den Schnee Anfang Dezember gibt es sehr viel Bruchholz. „So einen Verhau mit der Motorsäge aufzuarbeiten, ist selbst für erfahrene Profis gefährlich“, weiß der projektverantwortliche Revierleiter Thomas Stocker: „Die Stämme liegen kreuz und quer übereinander. Da die Spannungen im Holz richtig einzuschätzen, ist schwer. Denn: Schätzt man die Spannung falsch ein, kann das im schlimmsten Fall tödlich enden, wenn der Stamm beim Sägen aufplatzt. Daher arbeiten wir hier mit einem qualifizierten Unternehmer zusammen, der sowohl die nötigen Maschinen, als die Erfahrung hat“, erklärt Stocker. 

„Das Holz liegen zu lassen ist in diesen Beständen mit 100% Fichte keine Option. Da explodiert die Borkenkäferpopulation im Frühjahr und in zwei Jahren gibt es im Killertal keine Fichten mehr,“ prognostiziert Christian Wolf, Leiter der Holzverkaufsstelle im Landratsamt. Die Käfer stehen durch die trockenen Sommer der letzten Jahre in den Startlöchern. Es besteht die Pflicht für die Waldbesitzer bis zum Frühjahr das für den Käfer attraktive Brutmaterial aus dem Wald zu bringen. Daher der dringende Appell an die Privatwaldbesitzer, den Wald noch im Winter auf Schäden durch Sturm, Käfer oder Schneebruch zu kontrollieren.
Das Forstamt hofft nun auf einen guten Rücklauf für die Privatwaldvereinbarung, sodass möglichst viele das Angebot der gemeinsamen Aufarbeitung wahrnehmen und das Projekt durchgeführt werden kann. „Es bleibt ein Angebot. Niemand muss das über das Forstamt machen, aber gemacht werden muss es“, resümiert Kohler. 

Zudem weist Holverkäufer Christian Wolf daraufhin, dass Holz eine verderbliche Ware ist und im Frühjahr nicht mehr zu den gleichen Preisen verkauft werden kann. Gegenwärtig sind noch positive finanzielle Ergebnisse erzielbar und bilden damit schon ein Polster für die Investitionen in die erforderliche Wiederbewaldung.

(Erstellt am 20. Dezember 2023)