Winterbeginn – Hochbetrieb in den Straßenmeistereien
Mit dem Einzug des Winters beginnt für die Straßenmeistereien des Landratsamtes Zollernalbkreis die arbeitsintensivste Zeit des Jahres. Je nach Wetterlage müssen rund 630 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen von Schnee und Eis befreit werden. Dafür sind ab 3 Uhr morgens bis zu 21 Einsatzfahrzeuge unterwegs.
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Die Streusalzlager sind in den letzten Wochen mit Auftausalz sowie mit Natriumchloridlösung vollgefüllt worden. In den vergangenen Wintern wurden durchschnittlich rund 4.500 Tonnen Salz und 420 Tonnen Sole pro Saison verbraucht. „Je nach Witterungsverlauf müssen wir unsere Bestände ein- bis zweimal nachfüllen“, erklärt Stephan Ziegler, Leiter des Amts für Straßen- und Radwegebau. Die Solestreuung wird hauptsächlich in kritischen Wetterlagen um den Gefrierpunkt eingesetzt und kann bei Reduktion des Salzbedarfs die Verkehrssicherheit erhöhen.
Pünktlich zum Winterbeginn ist bei der Straßenmeisterei Balingen ein neues Spezialfahrzeug in Betrieb genommen worden. Eingesetzt werden kann es auf vielfältige Weise: Im Winterdienst zum Ausbringen von sowohl Streusalz und Sole sowie zur Räumung der Fahrbahnen, im Sommerdienst zum Materialtransport, zum Antrieb verschiedener Anbaugeräte sowie zum Be- und Entladen von Arbeitsmaterialien. Dank seines leistungsstarken Ladekrans lassen sich zudem Gräben und Fundamente effizient ausheben. Die Kosten für die Fahrzeugbeschaffung inklusive der Anbaugeräte belaufen sich auf rund 500.000 Euro.
Um die Verkehrssicherheit in der kalten Jahreszeit weiter zu erhöhen und den Einsatz von Streusalz effizienter zu gestalten, setzt der Zollernalbkreis verstärkt auf moderne Messtechnik. Ein wichtiger Baustein sind Glättemeldeanlagen – kleine, hochpräzise Wetterstationen, die frühzeitig Hinweise auf mögliche kritische Stellen liefern. Die Stationen erfassen etwa Luftfeuchtigkeit, Luft- und Fahrbahntemperatur, Wasserfilmdicke, Niederschlagsart sowie die Restsalzmenge auf der Fahrbahn und berechnen den Taupunkt – ein zentraler Indikator für drohende Glätte. Sobald sich kritische Werte abzeichnen, erhält die Einsatzleitung automatisch eine Meldung. Zusätzlich liefert eine Kamera Live-Bilder der Fahrbahn, sodass die Straßenwärterinnen und Straßenwärter die Lage visuell beurteilen und ihre Einsätze präzise planen können.
Trotz moderner Technik bleibt eines unverzichtbar: gut ausgestattete Fahrzeuge und eine umsichtige Fahrweise. Winterreifen, funktionierende Beleuchtung und ein den Witterungsverhältnissen angepasstes Tempo sind entscheidend für eine sichere Fahrt durch den Winter.


